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1276. April 24. Kamenz.

8 Kal. Maji.

Graf Janusius, Graf Stephan und Symon, genannt (dicti) von Michelau, und Bogus, genannt von Pogarell, verleihen dem Kloster Kamenz ihre Kirche in Mychalov (Michelau bei Brieg) mit Aeckern und Zehnten und dem Patronatsrechte mit der Bitte, die Brüder möchten bei ihren Gebeten ihres (der Aussteller) Geschlechtes, dem ja das Kloster seinen Ursprung verdanke, immer eingedenk sein und unter der Verpflichtung zur Versehung des Gottesdienstes in Michelau beständig zwei Brüder des Klosters und einen Weltgeistlichen zu halten.

Z.: Lambert Abt von Heinrichau, Graf Stosso und Graf Johannes Kast. von Wartha, Graf Dirsico de Prereschino (Kamenz 27 hat Prerechim), Graf Jerozlaus Sohn des Mrosco und Rudengerus Pfarrer von Michelau, der dem Vorstehenden zugestimmt hat, und andere viele Ritter und Kleriker, welche zum Begräbniss des Grafen Budwojo von Michelau zusammengekommen waren.


Es sind 3 Originalausfertigungen dieser Urkunde vorhanden P.-A. Kamenz 26, 27, 28, die alle 3 nach Schrift und Siegel keinen Grund zur Anzweiflung der Echtheit bieten. Kamenz 26 liegt dem Abdrucke Stenzels in dem Jahresbericht der vaterländischen Gesellsch. 1841 S. 47 zu Grunde, von diesem unterscheiden sich die beiden anderen Ausfertigungen eigentlich nur dadurch, dass sie übereinstimmend in Z. 10 und 11 statt der Perfekta obtulimus und dedimus die Präsentia offerimus und daraus haben, eine 2te Differenz bei einem Zeugennamen, wo Stenzel irrthümlich Preschim druckt, ist schon oben bemerkt. Zu Stenzels Siegelbeschreibuug, bei welcher aber Bogorel in Bogerel zu verbessern ist, muss noch bemerkt werden, dass in Kamenz 27, Siegel No. 1 verloren gegangen und dass Kamenz 28 an Stelle v. Siegel No. 3 ein kleineres hat, gleichfalls mit dem Pogarell'schen Wappen und der Umschrift S. Stephani de Michalowa. Eine deutsche Uebersetzung der Urkunde bei Frömrich Geschichte von Kamenz S. 42.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.